Trainingsarten

Muskelaufbau / Krafttraining
Klar ist, durch ein gezieltes Krafttraining werden wir stärker und durch den Muskelaufbau kann sich auch die Körperform verbessern.

Doch gerade das Krafttraining hat noch einige andere wichtige Vorteile für unseren Körper zu bieten. Denken Sie einmal an den vorbeugenden Schutz, den uns ein kräftiges Muskelkorsett bietet. Unsere Bandscheiben werden entlastet (weniger Rückenschmerzen), die Knochen werden in ihrer inneren Struktur gestärkt (Osteoporose-Prävention) und unsere Bänder + Knorpel werden besser versorgt. Wir bleiben auch im Alter länger mobil und unabhängig.
Außerdem wird das gesamte Kreislauf- und Gefäßsystem involviert, damit alle beteiligten Muskeln mit Sauerstoff versorgt werden.
Daher sollte ein Krafttraining als wunderbares Training für den gesamten Körper in jedem Alter ausgeführt werden.

Beim Ziel der Gewichtsreduktion ist ein Krafttraining genauso gut bzw. wirkt langfristig sogar wie Ausdauersport. Eine entsprechende Ernährungsumstellung ist natürlich ebenfalls Voraussetzung.

Das Prinzip ist einfach: Muskeln benötigen ständig Energie, vor allem bei Aktivität, aber eben auch in Ruhephasen. Daher ist es so wichtig unsere Muskulatur zu erhalten oder besser noch aufzubauen (gerade bei einer Gewichtsreduktion), denn so werden automatisch mehr Kalorien verbrannt und dies auch im Schlaf.

Koordinationstraining / Gleichgewichtstraining
Aus gesundheitlicher Perspektive stellt eine gut ausgebildete Haltungs- und Bewegungskoordination eine wichtige Grundlage für ein präventives Training dar. Defizite durch Verletzungen oder durch Bewegungsmangel können zur Gelenkinstabilität und schließlich zu Schädigungen des Bewegungsapparates führen.

Ein solches Training schult durch Aktivierung sogenannter Propriozeptoren (kleine Wahrnehmungsfühler in Muskeln und Gelenken) die Tiefensensibilität. Nur so kann die muskuläre Koordination optimal gesteuert werden. Altersspezifische Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle, Arthrosen oder Brüche als Folge von Stürzen sowie auch Haltungsschwächen können auf diese Weise vermieden werden.

Für ein solches Koordinationstraining (propriozeptives Training) verwende ich beispielsweise Polster- und Wackelmatten, Pezzibälle und Balancebretter.

Rückenschule / Wirbelsäulentraining
Verbringen auch Sie viel Zeit sitzend bei einem Bürojob und bemerken so langsam Schmerzen im Rückenbereich? „Sie müssen was für Ihren Rücken tun!“ – haben Sie diesen Rat bereits von Ihren Arzt bekommen? Fakt ist, dass die wachsende „Alltagsbewegungslosigkeit“ zunimmt und wir die Konsequenzen tragen müssen.

Damit es nicht soweit kommt, helfe ich Ihnen ein kräftiges Muskelkorsett rund um die Wirbelsäule aufzubauen, denn dies hat so einige Vorteile für Ihre Gesundheit:

  • Vorbeugung von Bandscheibenschäden und anderer Rückenerkrankungen
  • Verbesserung der Körperhaltung und des Gangbilds
  • mehr Stabilität in der Körpermitte für Alltagsbelastungen und bei vielen Sportarten
  • zusätzliche Kraft für Fitnessübungen durch stärkere Körpermitte
  • Verdauungsförderung durch kräftige Bauchmuskeln
  • gut trainierte Bauch-/Rückenmuskeln sehen natürlich gut aus und steigern die Motivation

Faszientraining

Immer häufiger liest und hört man vom sogenannten Faszientraining, es gibt in jedem Supermarkt bereits Faszienrollen (z.B. Blackroll) zu erwerben, doch was verbirgt sich nun eigentlich hinter diesem Begriff?

Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die überwiegend aus Eiweißbausteinen, Wasser und Kollagen bestehen. Sie umhüllen unsere Muskeln, Organe, alle Körperteile und spannen ein riesiges Fasziennetz durch den gesamten Körper.
Wenn wir uns beispielsweise bewegen, müssen unsere Bauchorgane in der Bauchhöhle an der richtigen Position gehalten werden. Ein umfassendes Fasziennetz sorgt unter anderem dafür, es ermöglicht Schutz und Stabilität.

Man weiß, dass Faszien für unseren Körper wichtig sind, Heilungsprozesse beschleunigen, sie ermöglichen fließende und kräftige Bewegungen, außerdem stellen sie darüber hinaus noch Energiespeicher dar. Faszien erfüllen viele weitere Funktion, wie die Einbettung von Wasser, die Anpassung an Belastung, Kontraktion und Stressreaktion, Kraftübertragung, Kontinuität und können aufgrund der quasi unendlichen Anzahl an Sinnesrezeptoren auch als größtes Sinnesorgan des menschlichen Körpers bezeichnet werden. Zudem sind Faszien bei der Schmerzwahrnehmung beteiligt.
Eine der größten Faszien bildet eine gleitende Schicht zwischen Haut und Muskeln, die sich direkt unter der Haut befindet. Wenn es Belastungen ausgesetzt ist, zeichnet sich dieses Gewebe durch eine starke Anpassungsfähigkeit aus.
Werden Faszien einem regelmäßigen Trainingsreiz ausgesetzt, dauert es in etwa 6 bis 24 Monate, bis sie extrem elastisch und gleichzeitig stark und belastbar sind. Zudem breiten sie sich im ganzen Körper aus.
Den höchsten Grad an Elastizität, auch ohne Training, haben sie im jungen Alter, eine elastisch federnde Wellenstruktur ist vorhaben. Leider verringert sich dies mit zunehmendem Alter. Hier hilft das Training, den Vorgang umzukehren.
Bei sitzenden Berufen kommt es besonders häufig zu sogenannten „Cross-Links“ (Querverbindungen) innerhalb der Faszienstruktur, die zu einer Gewebeverklebung und damit zum erschwerten Gleiten der Faszienverbindungen und Elastizitätsverlust führen. Vor allem Sportler, die sich in bestimmten Disziplinen oder Sportarten verbessern wollen, können durch das Faszientraining das „verklebte“ Bindegewebsnetz wieder zur jugendlichen Form zurückführen und so mehr Leistungsfähigkeit entwickeln, aber auch für Menschen mit chronischen Schmerzen ist ein gezieltes Training sinnvoll und hilfreich.